Sonntag, 16. September 2018

Glücksmomente 03-2018: Staunen, Stolz und Herzenswärme

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag. 

Drei bis fünf meiner  Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:

Mamiglück


Das An- und Ausziehen dauert beim Mäuserich in der Regel sehr, sehr lange. Vor allem morgens, wenn wir es sehr, sehr eilig haben. Dabei kann sich der kleine Kerl schon seit geraumer Zeit allein ein Shirt richtig herum über den Kopf streifen, den Hosenknopf schließen und seine Schnürsenkel binden. Da er währenddessen jedoch unentwegt plappert, mindestens zweimal das Bad verlässt, um ein Spielzeug zu holen oder sich mit seiner Schwester zu streiten, benötigt der Mäuserich mitunter mehr als zehn Minuten, bis er seine drei, vier Kleidungsstücke an- beziehungsweise abgelegt hat, die mein Mann und ich anschließend vom Boden, aus der Legokiste und sogar schon aus dem Aquarium fischen durften. 




Dass er in weniger als 60 Sekunden aus Strickjacke, T-Shirt sowie Hose schlüpfen und diese sogar übereinander auf einen Stuhl legen kann, hat unser Sohn am Donnerstag der Ärztin des Gesundheitsamtes und mir bewiesen. Ich war beeindruckt.

Die schulärztliche Untersuchung war ein wichtiger Schritt in Richtung Schule für den Mäuserich, der gerade sechs geworden ist. Und für uns als Eltern. Zwar wussten wir - aufgrund der bisherigen Untersuchungen durch Kinder-, Augen- und HNO-Ärzte, dass unser Sohn fit ist, gut hören und sehen kann. Dennoch waren  wir  gespannt, wie er die verschiedenen Tests meistern würde, die Auskunft über seine Entwicklung und etwaigen Förderbedarf geben sollten.




Während der Mäuserich souverän Aufgabe für Aufgabe löste, also malte, zählte und erzählte, schaute und hörte ich ihm mit einer Mischung aus Staunen, Stolz sowie Freude zu. Dass unsere beiden Kinder so gesund und munter sind, ist keine Selbstverständlichkeit (nicht nur, weil es sich damals beim Mäuserich um eine Risikoschwangerschaft handelte), sondern generell großes Glück. Dafür bin ich dankbar.

Ich freute mich sehr, als die Ärztin die positive Beurteilung für den regulären Schulstart im kommenden Jahr schrieb. Der Mäuserich freute sich, dass wir den Rest des Vormittags allein auf der Skaterbahn verbrachten, wo er Runde um Runde mit seinem Roller drehte. Zufrieden mit sich und dem Tag und ganz schön müde ließ sich der kleine Racker abends von seinem Papa in den Schlafanzug helfen - seine Jeans hatte er zuvor in die Badewanne geworfen. Ach, was soll's: Ich weiß ja, was mein kleiner Großer alles kann, wenn er will.


Teppichglück


Ich gehe liebend gern shoppen - aber nur, wenn ich dabei möglichst wenig Geld ausgebe. Schließlich bin ich passionierte Schnäppchenjägerin. Die Kreditkarte hemmungslos glühen zu lassen, ist nämlich  aus meiner Sicht keine große Kunst - das können einige: Man betritt das Geschäft seiner Wahl, lässt sich - womöglich noch mithilfe einer kompetenten Fachverkäuferin - ein komplettes Outfit in der passenden Größe, vielleicht sogar Ton in Ton, zusammenstellen, geht zur Kasse und zahlt. Ein Kinderspiel.

Ich betrachte Shoppen hingegen als Challenge: Stets akribisch Preise vergleichend, klappere ich mitunter die halbe Innenstadt ab. Zu Fuß. Der Nervenkitzel, den so mancher beim Roulette oder Fremdgehen sucht, besteht für mich unter anderem darin, nicht zu wissen, ob mein Lieblingsteil, auf das ich bereits im Frühjahr ein Auge geworfen habe, im Schlussverkauf im Herbst noch da ist und auf mich wartet. Ist es weg, sollte es halt nicht sein. Dann suche ich mir eben ein neues Objekt der Begierde.




Ich freue mich jedes Mal riesig, wenn ich im Sale Glück habe - was erstaunlicherweise relativ häufig vorkommt. In dieser Woche zum Beispiel: Der beige-schwarze Outdoor-Teppich, den ich bereits im Frühling in einem Deko-Geschäft ins Herz geschlossen habe, stand Anfang der Woche noch zusammengerollt in einer Ecke des Ladens. Und zwar um mehr als 50 Prozent reduziert. Verliebt grinste ich über beide Ohren, als ich mit meinem unförmigen Bündel zur Kasse ging und es anschließend durch die halbe Innenstadt schleppte.

Herzchen in den Augen habe ich auch jetzt jedes Mal, wenn mein Blick im Wohnzimmer auf unseren neuen Teppich fällt. Ja, genau: im Wohnzimmer. Nachdem nämlich bei uns schon mehrere Teppiche wieder rausgeflogen sind, weil sie einfach zu zartbesaitet für unsere Kinder und den Hund waren,  schwören wir nämlich indoor ausschließlich auf Outdoor.




Mein Mann freut sich doppelt über meinen Fund: Unsere Kreditkarte wurde wenig strapaziert und er hat ein weiteres Objekt, das er mit dem Kärcher reinigen kann.                      


Herbstglück


Herbstblues kenne ich nicht. Wenn die Tage kürzer und kälter werden, mache ich es mir zu Hause umso gemütlicher. Seit Mitte der Woche habe ich damit begonnen, unser Haus und mich auf die bald folgenden, kühleren Monate einzustellen. Dazu gehört für mich:



  • Holz für den Kaminofen für Mitte Oktober zu bestellen,
  • die sommerlichen Kissenbezüge von der Bank vor der Haustür und auf der Couch im Wohnzimmer gegen Bezüge in Herbstfarben wie Petrol, Weinrot oder Dunkelgrau auszutauschen,
  • die maritime Sommer-Deko wie Muscheln, Ahoi-Flagge und unter anderem Seesterne auf den Dachboden zu bringen,
  • den Türkranz mit einem neuen, herbstlicheren Anhänger zu versehen,
  • die kleinen Blumentöpfe auf der Terrasse und im Eingangsbereich mit Heide, Hebe und unter anderem Stacheldrahtkraut zu bepflanzen,
  • Büsche und Lavendel einen flotten Rückschnitt zu verpassen,
  • die wärmeren Steppdecken vom Dachboden zu holen, zu waschen und draußen zu trocknen (das geht bei den angenehmen Temperaturen derzeit noch recht schnell),
  • den Inhalt der Mäuse-Kleiderschränke zu überprüfen (was ist zu klein geworden, was nehme ich mit auf den Basar, was muss ich neu besorgen?)


  • lange Unterhosen, lang geschnittene Unterhemden und Strumpfhosen für die Mäuse zu kaufen,
  • unsere anthrazitfarbenen Vorhänge im Wohnzimmer aufzuhängen, die im Frühling und Sommer in einer Kiste auf dem Speicher lagern und im Herbst direkt für mehr Gemütlichkeit und Wärme sorgen,
  • die Laternen vor der Haustür, auf dem Balkon und der Terrasse mit neuen Batterien zu bestücken. 
Mit einer wärmenden Decke im Bett, wärmender Wäsche in den Schränken der Mäuse, einer wärmenden Tasse Tee in der einen und einem herzerwärmenden Stück Apfelkuchen in der anderen Hand bin ich schon jetzt bestens gewappnet für die kommende Jahreszeit - ein gutes Gefühl. 



   
Macht's Euch schön! 
Herzliche Grüße,
Sarah

* Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat. 




    

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